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In
den fünfziger Jahren trafen sich vier Einwohner der
Gemeinde Mamburg, Ihno Taken, Christoph Christophers,
Heinrich Deppermann und Johannes Dasenbroock regelmäßig
einmal wöchentlich zu einem Skatabend. Bei Tee und Skat
wurde sehr viel über das Friesenspiel
gesprochen, zumal der derzeitige Bürgermeister Ihno
Taken ein aktiver Werfer des ehemaligen Vereins war.
Eines Tages verfaßten die Skatbrüder einen Aufruf an
alle männlichen Einwohner der Gemeinde Mamburg, einer
Einladung zwecks Gründung eines Klootschießer- und Boßelvereines
am 01. März 1956 in der Gastwirtschaft Konken Folge
zu leisten. Die Gründungsversammlung war sehr gut besucht
und der neue KBV "Vörut" Mamburg wurde ins
Leben gerufen. Erster Vorsitzender wurde Johannes Dasenbroock,
zum zweiten Vorsitzenden wurde Ihno Taken gewählt. |
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Durch
ihre Initiative kam es zur Gründung von "Vörut"
Mamburg. (stehend
von links: Heinrich Deppermann, Christoph Cristophers,
Johannes Dasenbroock und
Ihno Taken). |
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Der
1. Vorsitzende brachte in seinen Dankesworten zum Ausdruck,welche
Aufgaben sich der neu gegründete Verein seines
Erachtens zu stellen habe: |
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1. |
Das
Friesenspiel zu betreiben und zu fördern, |
2. |
den
Gemeinschaftsgedanken innerhalb des Dorfes mit seinen
neun Ortsteilen zu stärken und schließlich... |
3. |
sich
den Heimatgedanken vor allem durch die Pflege des Plattdeutschen
zu verpflichten. |
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Der
junge Verein ging zügig an die Arbeit und die Mitgliederzahlen
stiegen von Tag zu Tag. Vor allem schlossen sich die
Mamburger, die sich in den Nachbarvereinen "Fix
wat mit" Stedesdorf und "Frisch voran"
Moorweg betätigten, dem Verein "Vörut" Mamburg
an. Nachdem sich bei den Übungswerfen die besten
Werfer herauskristallisiert hatten, lud der Verein benachbarte
Vereine zu Freundschaftskämpfen ein, um zu testen, wo
man leistungsmäßig stünde. Anfangs gab es verständlicherweise
nur Niederlagen, aber die Friesensportler hatten auch
gelernt, zu verlieren und ließen sich auch zum Beispiel
nach einer Niederlage von 26 "Schoet" gegen
"Fix wat mit" Stedesdorf nicht entmutigen.
Zielbewußt wurde weitergearbeitet und trainiert. So
ließen Erfolge nicht allzulange auf sich warten. Der
Verein hatte sich mittlerweile so weit etabliert, daß
er den Antrag stellen konnte, in den Kreisverband VIII
Esens aufgenommen zu werden. Die Aufnahme erfolgte in
einer Delegiertentagung des Kreisverbandes am 11.11.1956. |
Der
Verein war in der Folgezeit stets bemüht, den in der
Gründungsversammlung festgesetzten Zielen gerecht zu
werden. Das Friesenspiel stand dabei an erster Stelle
der Bemühungen. Oft wurden während der Boßelsaison Vereine
zu Freundschaftskämpfen herausgefordert und zweimal
im Jahr konnten sich die Mitglieder im Vereinspreiswerfen
messen, Preise gewinnen und um die Vereinsmeisterschaft
kämpfen. |
Zur
Pflege des Gemeinschaftsgedankens innerhalb des Dorfes
veranstaltete der Verein Tanzabende in der Gastwirtschaft
"Erholung" bei Hinni Ippen. Schon bald nach
der Vereinsgründung fanden sich Interessierte zu einer
Laienspielgruppe zusamen. Unter der Leitung des 1. Vorsitzenden
wurde einmal im Jahr beim Dörpfest ein plattdeutsches
Theaterstück aufgeführt. Auch diese Arbeit war von Erfolg
gekrönt, wie man an dem Beifall und an den stets gut
besuchten Veranstaltungen jährlich am letzten Sonnabend
im Februar feststellen konnte und auch heute noch kann. |
Nachdem
gegen Ende der sechziger Jahre der Punktspielbetrieb
eingeführt wurde, entschloß man sich mit großer Mehrheit,
daran teilzunehmen. Die Erfolge blieben nicht aus. Innerhalb
von fünf Jahren gelangte die erste Mannschaft von der
untersten Kreisklassenstaffel in die Landesliga. Diese
Leistung ist um so bemerkenswerter, weil nur Einwohner
der ehemaligen Gemeinde Mamburg in den Verein aufgenommen
wurden. Aus diesem Grunde ist auch erklärlich, daß "Vörut"
Mamburg in der höchsten Boßelklasse Ostfrieslands nur
selten oder gar nicht in der Spitzengruppe auftauchte,
sondern seine ganzen Kräfte auf die Erhaltung der Klasse
konzentrieren mußte. |
Der
enorme Auftrieb des Friesenspiels machte auch die Damen
mobil. In der Versammlung vom 06. Mai 1974 wurde eine
Frauenabteilung gegründet. Als 1. Damenwartin wurde
Frieda Tjarks gewählt. Ein besonderes Augenmerk wurde
schon immer auf die Jugendarbeit gerichtet. Besonders
hervorzuheben sind die Leistungen der weiblichen A-Jugend.
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